Beethovens Sechste

Nun wollte ich doch einmal den MP3-Player im neuen Smartphone ausprobieren und habe von daher mir zwei Ohrhörer eingepropft. Jetzt konnte ich zwar keine der vielen Vogelstimmen mehr hören aber die Geräusche, die mich aus dem Smartphone erreichten, waren es wert. Zu hören war die Symphonie Nummer 6, die Pastorale, von Ludwig van Beethoven. Paavo Järvi dirigierte die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen – ein Ohrenschmaus. Die Beschreibung des ersten Satzes – angenehme, heitere Empfindungen, welche bei der Ankunft auf dem Lande im Menschen erwachen – traf in diesem Fall besonders zu. Ich war sehr angetan von der zu dieser Landschaft und meinen Empfindungen passenden Musik.

Angenehme, heitere Empfindungen, welche bei der Ankunft auf dem Lande im Menschen erwachen

Die Sätze zwei (Szene am Bach) und drei (Lustiges Zusammensein der Landleute) habe ich noch wirklich genossen, weil sie in die Stimmung passten was man aber vom vierten Satz nicht mehr sagen konnte (Donner, Sturm). Das musste ja nun nicht sein und ich habe den Zufallsgenerator eingesetzt, um mich von Sade, Billy Joel, Sinead O'Connor, Gene Pitney, den Cowboy Junkies und einigen anderen zu einem wiegenden Gang und zu tänzelnden Schritten verleiten zu lassen.

Bente musste aber auch noch bespielt werden und so suchten wir uns einen Stock um diesen mit unseren scharfen Zähnen zu bearbeiten. Am Beginn unseres Spiels betrug die Länge des Stocks ganz exakt 218 Zentimeter und die Rinde war vollständig unbeschädigt. Ungefähr 20 Minuten dauerte unsere Holzarbeit und das Spielgerät wurde kleiner und kleiner und kleiner – aber Freude hatten wir beide daran.


Wenn Bente die Rehe nicht wahrnimmt geht sie weiter ihrer Nasenarbeit nach und hebt diese nur, falls Duftfetzen aus den oberen Regionen auf sie niedergehen. Auch diese beiden Exemplare wurden von ihr ignoriert, traten aber dennoch alsbald in einer schnelleren Gangart ihren Heimweg an.

Dieser Spaziergang ins Moor hat mich heute aber doch sehr angstrengt.