Freitag, 26. September 2014

Mit dem Fahrrad unterwegs

Vor einigen Tagen war ich mal wieder mit dem Fahrrad unterwegs, um die Ausschilderungen für die umfangreichen Radwege in Ostfriesland auf Vollständigkeit und gute Lesbarkeit zu begutachten. Diesmal befuhr ich die sogenannte Kirchen-Route Detern, die auf 36 Kilometern an fünf sehenswerten Kirchen vorbeiführt und in einer schönen Flusslandschaft zu zwei Fährfahrten einlädt.

Das Foto kann gar nicht alle Kühe auf dieser Weide zeigen – immer wieder ein imposanter Anblick.


Neben der Kurbelfähre über das Holtlander Ehetief, bei der man selbst Hand anlegen muss, um an das andere Ufer zu gelangen, wird man auf der Überfahrt über die Jümme mit der „Pünte“ in Wiltshausen durch zwei fleißige Menschen übergesetzt. Die „Pünte“ ist eine kleine handbetriebene Binnenfähre über die Jümme, dicht bei der Mündung in die Leda, die ihrerseits nach etwa acht Kilometern in die Ems mündet. Sie verbindet die Orte Amdorf und Wiltshausen und ist die älteste handgezogene Fähre Nordeuropas. Sie wurde bereits 1562 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der handbetriebene, am Seil geführte Fährpram kann bis zu drei Personenkraftwagen und etwa 30 Passagiere transportieren.

Für 150 Eurocent bringen mich diese beiden kräftigen Burschen an das andere Ufer.


Auf der anderen Seite warten schon wieder einige Radfahrer, die an diesem sonnigen Spätsommertag häufiger anzutreffen waren.


Das Wasser am rechten Bildrand ist die Jümme, die hier in die von links kommende Leda fließt.





Nun kommen wir an die kleinste Brücke Deutschlands, die von Personenkraftwagen passiert werden kann
und die Verkehrsverbindung über die Leda zwischen Amdorf und zum Beispiel Leer oder Backemoor ermöglicht.

Auf dieser schmalen Brücke sollen Autos an das andere Ufer gelangen???

 Die Brücke wurde von Januar 1956 bis Juni 1956 erbaut, um die Verkehrsanbindung Amdorfs und Neuburgs zu sichern. Bis dahin waren die Hauptverkehrsstraßen in die umliegenden Gemeinden und die Stadt Leer nur über die Personenfähre Amdorf und über die „Pünte“ zu erreichen. Da im Winter der Fährverkehr eingestellt wurde, war jegliche Anbindung abgeschnitten. Schulbesucher, Post, Milch- und Viehtransporte sowie Feuerwehr und Rettungsdienst mussten, soweit überhaupt möglich, den unbefestigten Umweg über Stickhausen antreten. Die Leda-Brücke, eine Stahlbogenbrücke, ist inklusive der Auffahrten 150 Meter lang, 2,50 Meter breit und von der Brückensohle bis zum Scheitel 2,44 Meter hoch. Die reine Brücke ist 50 Meter lang, die Fahrspur ist 1,85 Meter schmal. 

Als ich mich gegen 19 Uhr vom Sattel schwang hatte ich 74000 Meter zurückgelegt und war durch den während der letzten Kilometer aufkommenden Gegenwind doch ganz schön geschafft, aber dennoch rundum zufrieden.

Ich wünsche einen schönen Tag noch. Bis bald.

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