Selbst in der dunklen Jahreszeit kann man sie aufgrund ihres auffällig weißen Gefieders auf nebelverhangenen Gewässern entdecken. Als leuchtende Tupfer schreiten sie langsam durchs flache Wasser oder verharren mit fast waagerecht gehaltenem Körper und steif vorgestrecktem Hals, ehe sie blitzschnell nach ihrer Beute stoßen – die Silberreiher.
Er braucht einen Partner. Foto: Andreas Kuhlmann |
Die eleganten Vögel wirken mitunter so exotisch als seien sie aus einem Zoo ausgebüxt. Etwa so groß wie Graureiher, sind sie jedoch schlanker, haben einen besonders langen Hals und erscheinen dadurch noch graziler als ihre grauen Kollegen. Auch im Flug ist der weiße Vogel durch seine langsamen Flügelschläge und den zusammengelegten Hals unverkennbar, wobei die Tiere den Kopf zwischen die Schultern legen.
Mittlerweile haben Silberreiher ihr Brutareal in Europa erheblich ausgedehnt und sind von Südosteuropa bis in die Niederlande und nach Nordpolen vorgedrungen. Deutschland haben sie bei ihrer Auswahl der ihnen geeignet scheinenden Brutplätze wohl übersehen – was erstaunlich ist, da uns jährlich mehrere hundert Tiere einen Besuch abstatten. Laut Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) gelang in Deutschland bisher noch kein offizieller Brutnachweis für den Silberreiher. Der weiße Schreitvogel macht es also spannend. Die Vogelkundler halten den Atem an und legen sich Jahr für Jahr auf die Lauer, denn irgendwann kommt sie bestimmt: Die erfolgreiche Brut des Silberreihers in Deutschland ist nur noch eine Frage der Zeit.
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